regiert werden agieren

Was heißt es unter aktuellen gesellschaftlichen Bedingungen gemeinsam aktiv zu werden und was kann das bewirken? Wie erfinden wir uns neu, wenn wir vermeintliche Selbstverständlichkeiten, sei es des Konsums, des Geschlechts oder der Grenzen hinterfragen und hinter uns lassen? Welches Verhältnis bauen wir zur Sprache auf, wenn wir sie als nicht festgelegt, son- dern viel mehr als von uns veränderbar begreifen? Welche wären unsere Wünsche an unsere Arbeitsplätze, wenn uns nicht die nächste Arbeitslosig- keit bedrohen würde?

geschichte lesen neu schreiben

Wer darf sich, wie in Geschichte einschreiben, und wer soll sie um- und neu schreiben können? Welche Akteur_innen rücken dabei in den Vordergrund und welche dürfen sich mit einem Schattenspiel zufrieden geben? Was wird wann sichtbar gemacht und was wird verschleiert – welche und wessen Ar- gumente zählen dabei? Welche Interpretationen werden anerkannt und von wem? Wer schreibt Geschichte aus welcher Perspektive? Und nicht zuletzt: Wie schaut eine selbstgemachte und selbsterzählte Geschichte aus und wie verändert sie ihre Protagonist_innen und die Gesellschaft?

raum verwalten umverteilen

Wer ist in den öffentlichen und halböffentlichen Räumen der Stadt vertre- ten, wem sind sie zugänglich, wer darf sich diese aneignen oder nützen? Wie kann öffentlicher Raum als gemeinsames Gut der Ökonomisierung und Privatisierung entzogen werden? Wie kann er von seinen Nutzer_innen kol- lektiv gestaltet und erweitert werden, wie werden dabei Freiräume erkämpft? Welche Orte sind gegenwärtige Brennpunkte von Auseinandersetzungen um Teilhabe an städtischem Raum? Wie können sich Kulturprojekte in den öffentlichen Raum einschreiben, ohne an der Aufwertung von Stadtgebieten durch neoliberale Standortlogik mitzumachen? Worin bestehen die Möglich- keiten des politischen Handelns im öffentlichen Raum?

Für das Team von WIENWOCHE
Petja Dimitrova, Can Gülcü und Radostina Patulova

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