DOLCE FAR NIENTE
WIENWOCHE 2017 erforschte in künstlerischen, aktivistischen, wissenschaftlichen und soziokulturellen Versuchsanordnungen das Themenfeld Arbeit: ihre Zukunft, ihre Um- und Neuverteilung, ihre Vermeidung oder die an sie geknüpften Gebote und Verbote. Zehn Tage lang verkündete WIENWOCHE das „süße Nichtstun“ in der Stadt, frönte dem Müßiggang, hielt die Menschen von ihrer Arbeit ab – und arbeitete intensiv daran, Arbeit von ökonomischen Regimen zu entkoppeln.
Das Thema wurde von einem immer wieder in der Stadt auftauchenden Graffiti inspiriert, das ein Plädoyer linker, sozialer Bewegungen auf den Punkt bringt: „Morgen mach ich blau“. Das ist keine simple Aufforderung, am nächsten Tag einfach nicht zu arbeiten – es ist eine politische Forderung nach einer anderen Gesellschaft, in der Arbeit nicht Zwang und Spaltung bedeutet. Anstatt Arbeit zu fetischisieren, was letztlich zum Burn-out führt, verlangt dolce far niente danach, Arbeit und Zeit zu revolutionieren.
Für WIENWOCHE:
Nataša Mackuljak, Ivana Marjanović